Ein Artikel von FischMix-Freund Daniel Bender
Endlich ist T-Shirt Wetter mit Temperaturen über 20° und man kann entspannt in der Sonne sitzen und fischen. Die Brassen haben erfolgreich abgelaicht und nach den Anstrengungen ordentlich Hunger. Eine der besten Zeiten um gute Brassen zu überlisten. Je nach Gewässer kann man zu dieser Zeit fast den ganzen Tag erfolgreich die Fische am Platz halten.
Ausgesucht habe ich mir ein langsam fließendes Gewässer mit ca. 140m breite, welches viel Struktur auf unterschiedlichen Distanzen aufweist. Da ich dieses Gewässer bereits öfter befischt hatte, standen die Spots mehr oder weniger fest, die Durchschnittstiefe beträgt in dem Bereich ungefähr 4,5m. Mein Ziel war ein Plateau mit ca. 3m was sich je nach Platz auf 75-80m befand. Dort hielten sich in der Vergangenheit große Brassenschwärme tagsüber auf. Nach dem Loten des Platzes habe ich mich für zwei saubere und hängerfreie Bahnen entschieden. Die eine befand sich auf 65m mit 4,5m Tiefe direkt vor der Kante zum Flachbereich auf kiesigem Boden. Der andere Platz lag bei 78m auf einem sandigen Plateau mit 3m Wassertiefe.
Die Plätze sind ausgewählt und so ging es an die Vorbereitung von Futter und Ködern. Beim Futter entschied ich mich für 1Kg von meinem selbst zusammengestellten Brassenmix. Dieser weißt eine hellbraune Färbung mit einigen bunten Partikeln auf und ist geruchstechnisch durch die vielen Bisquitmehle und frisches Brotmehl geprägt. Ein sehr süßer und volumiger Mix, welcher ideal für Brassen in leichter Strömung funktioniert. Die Bindung ist perfekt, um große Mengen Partikel und Futterbeigaben auch bei größeren Wassertiefen an den Platz zu bringen.
Eines darf beim Brassenangeln nie fehlen und das sind reichlich Partikel wie Hanf oder Mais und Beigaben wie Wurm, Caster und Maden. Den Hanf habe ich abgepackt und eingefroren, um nicht immer kleine Mengen kochen zu müssen, daher musste dieser nur auftauen in der Sonne. Mais nutze ich gerne frisch zerschnitten, um die Fische nicht mit ganzen Maiskörnern zu übersättigen und um einen zusätzlichen optischen Reiz durch kleine gelbe Maisbestandteile zu setzen.
Als Startfütterung setze ich auf einen Mix aus geschnittenen Würmern und Mais, Castern und toten Maden. Jeder Platz bekam zu Beginn 8 große Körbe aus diesem Mix mit Grundfutter vermischt.
Angefangen habe ich auf der kürzeren Bahn im etwas tieferen Gewässerbereich. Dort fischte ich die erste halbe Stunde und bekam nur ein paar Rotaugenbissen. Ich entschied mich dazu meine andere Bahn im Flachwasser zu befischen. Dort war direkt nach Einwurf auch Aktivität am Platz und nach ca. 3min folgte der erste Brassenbiss gefolgt von einem erfolgreichen Einnetzen.
Ein Maiskorn mit zwei Maden als "Stopper" war wohl der richtige Köder für diesen ersten Fisch. Da die Brassen scheinbar am Platz waren, entschied ich mich dazu meinen offenen Speedkorb gegen einen Windowfeeder zu wechseln, um möglichst früh viele Partikel und wenig Grundfutter an den Platz zu bringen. Diese Taktik zeigte Erfolg und ich konnte die weiteren Brassen gut am Platz halten. Nach ca. 1h wurden die Bisse weniger und ich wechselte auf einen kleineren Haken (Gr. 14) und köderte zwei kleine Mistwürmer an. Auch den Windowfeeder tauschte ich gegen einen offenen Speedkorb, welchen ich mit Futter befüllte und nur leicht andrückte. Das sorgt für eine schnelle Wolke und reichlich Aktivität am Futterplatz.
Die Bissfrequenz nahm wieder zu und die Durchschnittsgröße wurde auch wesentlich besser. Es folgten einige Brassen die zwischen 2,5 und 3Kg lagen. Ab und zu musste man eine kleine Futterwolke mit dem offenen Korb setzen gefolgt von vielen Partikeln im Windowfeeder und den Fisch wieder zum Platz zu locken. Auf der kürzeren Bahn, welche ich weiterhin fütterte, befand sich wenig Fisch, nur vereinzelte Skimmer und Rotaugen. Die meisten Fische bevorzugten die flacheren Gewässerbereiche.
Am Ende der Angelsession hatte ich knapp 25 gute Brassen eingenetzt und nur wenige Rotaugen als Beifang. Die Strategie ging voll auf und ich hatte einige schöne meiner Zielfische gefangen. Danach musste der Kescher erstmal etwas ausgewaschen werden.
Zum Einsatz kamen folgende Gerätschaften:
65m Bahn
12ft Free Spirit Power Special (2 Oz Spitze) mit einer 5000er Rolle bespult mit 0.10er sinkendem Geflecht und konischer Schlagschnur (12m 0.22-0.28). Als Montage nutze ich eine Heli Montage mit einem 50g Korb.
Als Vorfach kam ein 14er oder 16er Haken in 75cm mit 0.14er Schnur zum Einsatz.
78m Bahn
14ft Preston Distance Master (3Oz Spitze) mit 6000er Rolle, 0.10er sinkendes Geflecht und ebenfalls konischer Schlagschnur. Die Montage war auch ein Heli Rig mit 60g Korb oder Windowfeeder.
Das Vorfach wählte ich etwas stärker mit 0.15-0.16 und einem 14er oder 12er Haken in 75cm Länge.
Auf diesen Distanzen eignet sich das Helicopter Rig meiner Meinung nach am besten. Auch bei Wind, großen Ködern und leichten Vorfächern führt diese Montage nur selten zu Verwicklungen. Die Bisserkennung ist sehr gut und der Fisch hat genügend Spiel den Köder zu bewegen ohne das Korbgewicht zu spüren.